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WAZ: Wiesehügels langer Schatten - Kommentar von Thomas Wels
Essen (ots)
So ein Schattenkabinett ist eine feine Sache, schon allein deswegen, weil sich der Spitzenkandidat in den Schatten seines Kabinetts (wahlweise Kompetenzteams) flüchten kann, wenn es mal nicht so gut läuft. Oder wenn es mal einen Arbeiterführer braucht, der wie Klaus Wiesehügel als IG-Bau-Chef alles hat, was einen glaubwürdigen Arbeiterführer ausmacht, inklusive Kritik an Schröders Agenda 2010. Die Frage aber muss erlaubt sein, ob Wiesehügel ein Arbeiter- oder ein Gewerkschaftsführer ist. Zuweilen können da Unterschiede zu Tage treten. Wie Ende 2010 geschehen, als die Betriebsräte des Hochtief-Konzerns sich mit starkem Rückhalt von SPD-Chef Gabriel gegen die feindliche Übernahme durch den spanischen ACS-Konzern wehrten, Wiesehügel aber die Fronten wechselte und mit ACS eine Vereinbarung zur Beschäftigungssicherung unterschrieb. Politisch war damit der Damm gebrochen, die Betriebsräte fühlten sich verraten. Manchmal wirft ein Schattenkabinett arg lange Schatten. Wiesehügel sitzt immer noch im Hochtief-Aufsichtsrat.
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