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WAZ: Netzneutralität ist in Gefahr - Kommentar von Sven Frohwein
Essen (ots)
Die Telekom knickt ein, wenn auch nur ein bisschen. Einen Grund zu feiern gibt es für die Organisatoren des Protests gegen "Drosselkom" aber nicht. Das viel schwerer wiegende Problem des Zwei-Klassen-Internets ist nämlich noch nicht gelöst. Die eigenen Dienste und die von Firmen, die dafür zahlen, werden von der Telekom künftig bevorzugt - es sei denn, Politik und Wettbewerbshüter schreiten ein. Anzeichen dafür hat es ja bereits gegeben. Als das Unternehmen seine DSL-Bremse öffentlich machte, meldete sich ein besorgter Wirtschaftsminister zu Wort. Er fürchte um die Netzneutralität, gab FDP-Mann Philipp Rösler damals zu Protokoll. Passiert ist seitdem nichts. Dafür sei es auch noch zu früh, hieß es. Immerhin sollen die Telekom-Pläne erst ab 2016 greifen. Wenn Politiker und Aufsichtsbehörden allerdings erst dann handeln, ist es um ein hohes Gut des Internets wohl schon geschehen. Besser ist es, den Unternehmen schon jetzt Grenzen aufzuzeigen. In drei Jahren ist es dafür definitiv zu spät.
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