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WAZ: Der Papst als Friedenskämpfer - Kommentar von Christopher Onkelbach
Essen (ots)
Bislang machte der Papst vor allem durch sympathische und volksnahe Aktionen von sich reden. Doch mit seinem eindringlichen Friedensappell meldet sich die katholische Kirche auf der weltpolitischen Bühne zurück. Beließen es seine Vorgänger meist wohlmeinend bei Gebet und Aufruf, schwingt sich Franziskus zum Friedenskämpfer mit einer großen Botschaft auf. Und er trifft den Nerv vieler Menschen über Religionsgrenzen hinweg. Das Echo ist enorm, getragen von der Glaubwürdigkeit, die er sich in kurzer Zeit durch sein Eintreten für Gerechtigkeit und Toleranz erworben hat. Papst Franziskus scheut sich nicht, sich direkt an die Mächtigen zu wenden und mit seinem Wort unmittelbar die aktuelle Politik zu kommentieren. Die Entwicklung in Syrien mache ihm Angst, sagte er beim Angelus-Gebet am Sonntag - und meinte damit die Pläne von US-Präsident Barack Obama. Wladimir Putin allerdings würde den Papst missverstehen, sollte er sich in seiner Weigerung, in Syrien einzugreifen, bestärkt sehen und versuchen, das Papstwort gegen die USA zu wenden. Als Friedensfürst ist Putin im Vatikan nicht bekannt. Dem Papst geht es vielmehr um den Dialog - der einzige Weg, der Spirale der Gewalt zu entkommen.
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