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WAZ: Beurlaubung - was denn sonst? - Kommentar von Frank Preuß zu Köln
Essen (ots)
Mit Beurlaubungen oder Rücktritten allein ist es selten getan. Auch nicht in Köln, wo nahezu alles immer noch aufzuarbeiten ist. Aber dass Wolfgang Albers seinen Posten als Kölner Polizeipräsident räumen muss, ist das zwingende Ergebnis seiner beschämenden Vorstellung in den vergangenen Tagen.
Wer vier Tage braucht, um eine groteske Fehleinschätzung einzuräumen, wer taktiert, statt Klartext zu reden, wer sich von der Öffentlichkeit treiben lässt, statt Regie zu führen, der hat in Führungspositionen nichts mehr verloren. Erst recht nicht bei der Polizei: Das Vertrauen in die Behörde hat nach den Exzessen in der Silvesternacht schwer gelitten - ein inakzeptabler Zustand, den es zu korrigieren gilt. Albers' Abgang ist ein erster Schritt. Wie so oft, ist auch ihm der Umgang mit einem Ereignis zum Verhängnis geworden, nicht das Ereignis selbst.
Der Innenminister konnte seinen Parteifreund Albers, der schon andere Pannen zu verantworten hatte, nicht mehr halten. Ralf Jäger konnte das Wochenende nicht mehr abwarten, und es wird ihm auch aus eigenen Erwägungen nicht geschmeckt haben: Als Blitzableiter war ihm Albers durchaus nützlich.
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