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WAZ: Blamabel - Kommentar von Stephanie Weltmann zum Gleichstellungsbericht
Essen (ots)
Die Vorlage des Gleichstellungsberichtes ist ein noch junges Ereignis. Einmal in der Legislaturperiode schreiben Sachverständige der Bundesregierung auf, wie es um die im dritten Artikel des Grundgesetzes festgehaltene Gleichberechtigung von Mann und Frau steht. Erkenntnis aus dem ersten Bericht 2011: Frauen leisten mehr unbezahlte Haus- und Betreuungsarbeit, Männer mehr bezahlte Stunden im Büro.
2017 steht im zweiten Bericht: Frauen leisten unterm Strich immer noch mehr unbezahlte Haus- und Betreuungsarbeit, Männer weiterhin mehr bezahlte Stunden im Büro. Auch der Großen Koalition ist es also nicht gelungen, Frauen durch politische Anreize maßgeblich besser zu stellen.
Politisch ist das eine Enttäuschung, gesellschaftlich eine Blamage, finanziell ein Problem. Denn am Ende begleicht die Allgemeinheit die Rechnung dafür, dass Frauen häufiger als Männer ungewollt in Teilzeit arbeiten, weniger Lohn bekommen und öfter Kinder und Angehörige zu Hause pflegen. Dann nämlich, wenn es um Altersbezüge geht. Gerade wegen ihrer unterbrochenen Erwerbsbiografien geraten Frauen schneller in die Notlage, dass sie im Alter staatliche Hilfe benötigen.
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