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WAZ: NRW-Wissenschaftsministerin will MeToo-Vorwürfe gegen Westfälische Hochschule prüfen
Essen (ots)
Nach den schweren Vorwürfen ehemaliger Studierender gegen die Westfälische Hochschule Gelsenkirchen und ihren Präsidenten Prof. Bernd Kriegesmann deutete NRW-Wissenschaftsministerin Ina Brandes (CDU) am Wochenende an, dass sich die Hochschule auf eine Prüfung der Vorkommnisse einstellen muss.
"Ich bedauere sehr, dass sich die jungen Menschen von der Fachhochschule in Gelsenkirchen enttäuscht fühlen. Hochschulen müssen Orte sein, an denen sich Studentinnen und Studenten sicher und gut aufgehoben fühlen. Wir werden uns genau anschauen, was abgelaufen ist", sagte Brandes der in Essen erscheinenden Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ, Montagsausgabe). Weil es sich um ein laufendes Verfahren handele, dürfe sich die Landesregierung aber zum konkreten Fall nicht äußern, ergänzte die Ministerin.
Mehrere frühere Studierende sind empört über "Verhöre" an der Hochschule Gelsenkirchen. Die jungen Männer hatten sich vertraulich an Kriegesmann gewandt, weil sie sich teils über Jahre von einem Professor der Hochschule sexuell belästigt gefühlt hatten. Nun sind sie entsetzt, wie die Hochschule und eine von ihr beauftragte Anwaltskanzlei den Fall aufzuklären versuchen.
Die Anwaltskanzlei hatte Betroffene mit Verweis auf eine angebliche Aussagepflicht und eine angebliche Wahrheitspflicht zu "Zeugenvernehmungen" eingeladen. Die Vorwürfe gegen den Professor hatte die WAZ im April enthüllt. Der Hochschullehrer soll laut den Aussagen der Studenten engen privaten Kontakt zu den Männern gehalten haben, sie zu sich nach Hause eingeladen und dort teilweise unsittlich berührt und psychisch unter Druck gesetzt haben. Der Professor bestreitet die Taten.
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