IGBCE Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie
Nächste Tariferhöhung kommt: Chemie-Entgelte steigen um 4,85 Prozent
Höchste Tariferhöhung seit 33 Jahren:
Chemie-Entgelte steigen ab April um 4,85 Prozent
Mehr Geld für 585.000 Chemiebeschäftigte: Mit der April-Abrechnung steigen ihre Einkommen dauerhaft um 4,85 Prozent. Das ist die höchste Tariferhöhung für die chemische Industrie seit mehr als 30 Jahren. Eine ähnlich hohe Entgeltsteigerung auf einen Schlag hatte es zuletzt 1992 gegeben.
Durchgesetzt hatte die Chemiegewerkschaft IGBCE dieses Einkommensplus mit dem Tarifabschluss im vergangenen Jahr. Zum September 2024 waren die Vergütungen der Beschäftigten in der chemisch-pharmazeutischen Industrie bereits um zwei Prozent gestiegen, jetzt folgt mit der Erhöhung um 4,85 Prozent die nächste Stufe. Insgesamt bedeutet das für sie ein Plus von 6,85 Prozent.
Oliver Heinrich, Tarifvorstand der IGBCE, der den Abschluss im Juni vergangenen Jahres verhandelt hatte, unterstreicht: „Diese Einkommenserhöhung bringt den Beschäftigten ein kräftiges Plus, das sie dauerhaft entlastet und dazu beiträgt, die Preissteigerungen der vergangenen Monate und Jahre abzudämpfen.“
Die gute Nachricht sei: „Endlich geht es mit den Reallöhnen und der Kaufkraft der Chemiebeschäftigten wieder bergauf.“ Zur Wahrheit gehöre aber auch: „Die Folgen der Inflationskrise sind noch nicht überwunden.“ Selbst mit dieser deutlichen Erhöhung erreichten die Reallöhne gerade erst wieder das Niveau von 2015. Die Inflation habe die Tariferfolge eines ganzen Jahrzehnts aufgefressen.
Mit der Tariferhöhung im April steigen die Einkommen der Beschäftigten je nach Entgeltgruppe und Tarifregion um mindestens 142 Euro und maximal 359 Euro im Monat. Für einen Facharbeiter im Tarifbezirk Nordrhein in der Entgeltstufe 6 mit mindestens sechs Jahren Erfahrung bedeutet das, dass sein Grundgehalt in Höhe von 3.920 Euro, das im September 2024 bereits auf 4.039 Euro gestiegen ist, ab April 2025 nun bei 4.235 Euro monatlich liegt.
Wegen einer schwierigen wirtschaftlichen Situation können Betriebe, die bestimmte Kriterien erfüllen, die Tariferhöhung um bis zu drei Monate verschieben. Auf diese Möglichkeit hatten IGBCE und Arbeitgeber sich mit dem Abschluss verständigt. Bislang macht davon jedoch nur eine zweistellige Zahl der insgesamt 1700 Unternehmen Gebrauch. Heinrich sagt: „Wichtig ist: Die Erhöhung kommt für alle Beschäftigten, nur der Zeitpunkt kann sich unterscheiden.“
Zusätzlich zu den Erhöhungen der Entgelte war es der IGBCE mit der Tarifeinigung erstmals gelungen, einen Vorteil für Gewerkschaftsmitglieder in einem großen Flächentarifvertrag durchzusetzen: Ab diesem Jahr erhalten alle tarifbeschäftigten IGBCE-Mitglieder in der chemisch-pharmazeutischen Industrie exklusiv einen freien Tag im Jahr zusätzlich. Bis Ende März müssen sie dafür ihre IGBCE-Mitglieder beim Arbeitgeber nachweisen.
Am Jahresende beginnt bereits die nächste Chemie-Tarifrunde. Dann wird die Bundestarifkommission ihre Forderungsempfehlung für die kommenden Verhandlungen aufstellen.
Für Rückfragen: Isabel Niesmann, Tel.: +49 511 7631 165, mobil: +49 171 33 89 767, isabel.niesmann@igbce.de
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