Grauduszus: "KBV-Vorsitzender muss aus ärztlicher Erfahrung handeln."
Personeller Neuanfang und Aufbrechen der Willfährigkeits-Mentalität
Düsseldorf (ots)
Einen "personellen Neuanfang an der Spitze der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) bei den anstehenden Wahlen im Frühjahr und damit verbunden ein Aufbrechen der Willfährigkeits-Mentalität gegenüber der Politik in diesem so genannten Selbstverwaltungsorgan" hat Martin Grauduszus, Präsident der 'Freien Ärzteschaft' (FÄ) gefordert.
Auf der Neujahrs-Pressekonferenz seines Verbandes in Düsseldorf nannte Grauduszus es "unerträglich, dass der amtierende KBV-Vorsitzende Dr. Andreas Köhler angesichts des sich ausweitenden Ärztemangels in der ambulanten ärztlichen Versorgung einer Filialisierung von Praxen, Delegation von Leistungen und der Förderung von Medizinischen Versorgungszentren das Wort redet."
Für Köhler sei das Thema des Erhaltes der flächendeckenden wohnortnahen Versorgung durch niedergelassene Haus- und Fachärzte wohl abgehakt, erklärte der FÄ-Präsident: "Statt alles dafür zu tun, diese Strukturen, denen die Patienten täglich millionenfach vertrauen, durch die Schaffung anständiger finanzieller Rahmenbedingungen, die durchaus möglich sind, vor dem Ausbluten zu bewahren, lässt sich Herr Köhler von Industrialisierungstendenzen in der ambulanten Versorgung leiten."
Hier agiere erkennbar ausschließlich der Betriebswirt Köhler - und eben nicht der Arzt Köhler. Deshalb gehöre an die Spitze der KBV ein Vorsitzender, dessen Handeln aus ärztlicher Erfahrung heraus bestimmt wird, erklärte Grauduszus und verwies in diesem Zusammenhang auf Paragraph 9 der Satzung der KBV: "Wählbar ist jede Person, welche die Eignung für eines der beiden Grundsatz-Ressorts ("Hausärztliche Versorgung"/ "Fachärztliche Versorgung") hat. Mindestvoraussetzung dafür ist, dass der Kandidat Arzt oder Psychotherapeut ist und Kompetenz und Erfahrungen in der hausärztlichen Versorgung oder fachärztlichen Versorgung hat."
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