Deutscher Ärztetag beschließt: Freie Berufsausübung für Ärzte ohne Terminservicestellen
Frankfurt/Main (ots)
Die Planung für Arzttermine aus den Praxen in Servicestellen verlagern - so stellt sich das Bundesgesundheitsministerium die Verkürzung von Wartezeiten bei Fachärzten vor. Aber für die Ärzte kommt die gesetzliche Einführung von Terminservicestellen nicht in Frage, hat der Deutsche Ärztetag am Mittwoch in Frankfurt/Main entschieden. "Besonders ein Terminmanagement durch private, kommerzielle Anbieter lehnen wir ab", sagte Wieland Dietrich, Vorsitzender der Freien Ärzteschaft und Initiator dieses Beschlusses. "Und Wartezeiten lassen sich damit nicht verkürzen - das ist eine Mär."
Dietrich betont: "Nur Ärzte können die Dringlichkeit eines Termins beim Facharzt beurteilen. Dazu sind Informationen über den Krankheitszustand des Patienten nötig. Datenschutz und Schweigepflicht müssen gewährleistet bleiben." Das stehe jedoch nicht im Fokus kommerzieller Anbieter eines Terminmanagements. "Ganz im Gegenteil", so der FÄ-Chef, "man muss davon ausgehen, dass Unternehmen nicht nur Termine vermitteln wollen, sondern auch an den Patientendaten interessiert sind, diese sammeln, verarbeiten und verkaufen."
Die Freie Ärzteschaft hat einen weiteren für Patienten und Ärzte wichtigen Beschluss erwirkt: Die Unabhängigkeit und freie Berufsausübung der Ärzte darf nicht einschränkt und entsprechende Regelungen im geplanten Versorgungsstärkungsgesetz müssen wieder gestrichen werden. "Nur so lässt sich eine vertrauensvolle Arzt-Patienten-Beziehung erhalten", betonte Dietrich. "Nach dem Gesetz aber sollen Praxisärzte auch weiter für die Verordnung von Heil- und Hilfsmitteln sowie Medikamenten, für Klinikeinweisungen oder die Ausstellung von Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen haften. Wir fordern die Abschaffung solcher Regresse. Der Arzt muss seinen Beruf frei und ausschließlich im Interesse des Patienten ausüben dürfen."
Über die Freie Ärzteschaft e.V.
Die Freie Ärzteschaft e. V. (FÄ) ist ein Verband, der den Arztberuf als freien Beruf vertritt. Er wurde 2004 gegründet und zählt heute mehr als 2.000 Mitglieder: vorwiegend niedergelassene Haus- und Fachärzte sowie verschiedene Ärztenetze. Vorsitzender des Bundesverbandes ist Wieland Dietrich, Dermatologe in Essen. Ziel der FÄ ist eine unabhängige Medizin, bei der Patient und Arzt im Mittelpunkt stehen und die ärztliche Schweigepflicht gewahrt bleibt.
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