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Freie Ärzteschaft e.V.

"Die Heuschrecken übernehmen das Gesundheitswesen"
"Folge wird eine gigantische Kostenexplosion"

Essen (ots)

"Anonyme Massenabfertigung am Fließband, wenn man
denn nach Monaten überhaupt einen Termin kriegt - so sieht die 
Zukunft deutscher Patienten als direkte Folge der Gesundheitsreform 
aus", warnt Martin Grauduszus, Präsident der Freien Ärzteschaft (FÄ) 
vor einer immer weiter zunehmenden Industrialisierung des 
Gesundheitswesens. Die Krankenversorgung werde derzeit  ohne den 
Sachverstand von Ärzten und Patienten gezielt umgeplant, einzig 
ausgerichtet am Interesse von Investoren und Konzernen: "Die 
Heuschrecken lassen sich mit Hilfe Ulla Schmidts im Gesundheitswesen 
nieder - Folge wird eine Kostenexplosion ungeahnten Ausmaßes und ein 
unkontrollierter Abfluss von Patientengeldern in dunkle Kanäle", 
warnt er.
"Gegen den Willen der Bevölkerung und der Ärzte, lange bevor die 
undemokratisch verabschiedete Gesundheitsreform am 01.04.07 in Kraft 
tritt, hat die Gesundheitsindustrie die Übernahme des 
Gesundheitswesens geplant und hinter dem Rücken von Ärzten und 
Patienten alle Vorbereitungen getroffen", sagt Grauduszus,. Das werde
schon aus den ersten Pressemitteilungen zum 1. Gesundheitskongress 
des Westens deutlich, welcher als Leitkongress für die 
Gesundheitswirtschaft in NRW und darüber hinaus firmiere: "Hier 
sollen wieder Weichen gestellt werden, um das beste Gesundheitswesen 
der Welt für Investoren sturmreif zu schießen".
Die Krankenversorgung werde durch die bevorstehende 
Industrialisierung nicht nur entmenschlicht, sondern darüber hinaus 
teuer, gefährlich und ungesund, warnt der Hausarzt aus Erkrath. 
Entgegen den Behauptungen der Gesundheitsindustrie und den 
Versprechen der Gesundheitspolitiker werde die Medizin der Zukunft 
erheblich teurer. Ohne jegliche Einflussmöglichkeit der 
Zwangsbeitragszahler würden Beitragsmillionen für die Einführung der 
neuen Krankenversorgung mittels krankenkassengelenkter 
Behandlungsprogramme sowie für einen teuren Scheinwettbewerb zwischen
den Kassen aufgewendet. Allein die Zwangseinführung der geplanten 
elektronischen Gesundheitskarte koste erheblich mehr als vom 
Bundesgesundheitsministerium angegeben. Die beweisführende Studie von
Booz, Allen und Hamilton habe das BMG unterschlagen, deckte der Chaos
Computer Clubs auf.
"Elektronische Verwaltung löst keine medizinischen Probleme - es 
schafft sie aber, da die Milliarden für die Gesundheitskarte der 
Patientenversorgung entzogen werden" sagt der Präsident der FÄ. Es 
werde ein elektronischer Patientenkörper geschaffen, der von den 
Patienten zwar selbst mitbestimmt werden könne,  dadurch aber auch 
unvollständig oder verzerrt sei. "Das ist gefährlich, denn kein Arzt 
kann den Daten wirklich vertrauen. Es kann zu Fehldiagnosen und 
Behandlungsfehlen kommen.", warnt Grauduszus.
Darüber hinaus sollten Ärzte sich Ihren echten Patienten und nicht
virtuellen Patientenkörpern zuwenden. "Die Behandlung von 
Datenkörpern kann für den Patienten sehr ungesund werden, besonders 
wenn je nach Kassen bzw. Versorgungslage  und Versichertenstatus die 
Gemeindeschwester, der Telearzt oder der Dienst habende 
Krankenhausarzt zuständig ist. Das ist keine Qualitätsverbesserung, 
sondern der Versuch der Politik, die Schäden der eigenen Reformfehler
durch eine neue Art von Rationierung zu begrenzen und das den Bürgern
als modernes und leistungsfähiges Gesundheitssystem zu verkaufen", 
meint die Freie Ärzteschaft.
Zentral gespeicherte intime Patientendaten seien niemals 
zuverlässig vor missbräuchlichem Zugriff zu schützen. Sie untergraben
das vertrauensvolle Verhältnis zwischen Arzt und Patient und schaden 
den Menschen in vielfacher Hinsicht. Die freie Ärzteschaft fordert, 
dem Leben und der Gesundheit der Menschen einen höheren Stellenwert 
einzuräumen als den Milliardengewinnen einer so genannten 
Gesundheitsindustrie.
Bereits am 23.03.2007 hatte die freie Ärzteschaft mit der 
Übersendung einer plakatgroßen elektronischen Protest-Krankenkarte in
einem offenen Begleitbrief an Bundeskanzlerin Merkel  gefordert, das 
kostenintensive Akzeptanzmarketing des Gesundheitsministeriums und 
der gesetzlichen Krankenkassen mit Steuergeldern und dem Geld der 
gesetzlich Zwangsversicherten  für die Industrie zu stoppen. Mit der 
Aktion Stethoskop und Strichcode warnt die Freie Ärzteschaft die 
Entscheider der Gesundheitswirtschaft aus Politik, Klinik, 
Hochschulen, Krankenkassen sowie der  IT- und Telematik-Branche 
davor, die Zukunft ohne Ärzte und Patienten zu planen.

Pressekontakt:

Freie Ärzteschaft e.V., Bergstr. 14, 40699 Erkrath
Tel 02104 1385975 mail@freie-aerzteschaft.de
Wieland Dietrich, Mobil 0173 - 5370708
Dr. Ewald Proll, Mobil 0171 - 3504710

Achtung Redaktionen: Fotomaterial steht zum Download unter
www.freie-aerzteschaft.de bereit.

Original-Content von: Freie Ärzteschaft e.V., übermittelt durch news aktuell

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