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Saarbrücker Zeitung: Berlins Innensenator Ehrhart Körting befürwortet hessischen Vorstoß zur Ausweisung von Terrorverdächtigen nach Besuch in Terrorcamps - Online-Durchsuchung "weit überschätzt".

Berlin / Saarbrücken (ots)

Berlins Innensenator Ehrhart Körting
(SPD), derzeit Vorsitzender der Innenministerkonferenz der Länder, 
unterstützt den hessischen Vorstoß, terrorverdächtige Ausländer nach 
einem Besuch von Ausbildungscamps aus Deutschland auszuweisen. Zwar 
gebe es diese Möglichkeit schon jetzt, sagte Körting der "Saarbrücker
Zeitung" (Mittwochausgabe), doch sei er "nicht grundsätzlich dagegen,
das durch eine neue Regelung noch zu verdeutlichen". "Warum sollten 
wir solche Leute hier behalten?". Körting verwies zugleich darauf, 
dass auch bei einer Ausweisung dringende Hinweise auf einen 
Terrorzusammenhang vorliegen müssten. Körting räumte ein, dass der 
von der Innenministerkonferenz der Länder gemachte Vorschlag, den 
Besuch von Terrorcamps künftig strafbar zu stellen, auf 
Beweisschwierigkeiten stoßen könnte. "Ich bin selbst auch skeptisch, 
ob das zu vielen Verurteilungen führen wird". Es gehe jedoch darum, 
im Strafgesetzbuch  "einen moralischen Maßstab" deutlich zu machen. 
Dieser laute: "Wer sich zum Terroristen ausbilden lässt, begibt sich 
außerhalb des Rechts". Körting nannte die von Innenminister Wolfgang 
Schäuble und der Union geforderte Online-Durchsuchung ein "denkbares 
Instrumentarium", über dessen rechtliche Bedingungen man diskutieren 
müsse. Jedoch werde die Online-Durchsuchung "weit überschätzt". Sie 
sei "nur ein Element". Die potenziellen Gefährder kommunizierten 
nicht mit feststehenden Computern, sondern in Internetcafes und mit 
ständig wechselnden Handys. Körting sagte zur Sicherheitslage nach 
dem jüngst vereitelten Anschlag, dass auch Deutschland im Fadenkreuz 
der Terroristen sei. Die These jedoch, dass Terrorgruppen nach dem 
Scheitern nun erst recht einen Erfolg in Deutschland haben wollten 
und die Gefahr dadurch extrem gestiegen sei halte er für 
"Kaffeesatzleserei". Dafür gebe es keine konkreten Belege.

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Rückfragen bitte an:
Saarbrücker Zeitung
Büro Berlin

Telefon: 030/226 20 230

Original-Content von: Saarbrücker Zeitung, übermittelt durch news aktuell

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