Saarbrücker Zeitung: Massive Kritik aus SPD und Gewerkschaften an Lokführer-Gewerkschaft -Bei Streik keine Solidarität
Berlin / Saarbrücken (ots)
Die Lokomotivführergewerkschaft GDL stößt mit ihrer Strategie im Tarifkonflikt mit der Bahn auf heftige Kritik in der SPD und bei anderen Gewerkschaften. Falls die GDL tatsächlich wieder zu Streiks aufrufe, "werden wir uns deutlich dagegen positionieren. Da gibt es keine Solidarität", sagte der wirtschaftspolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Rainer Wend, der "Saarbrücker Zeitung" (Freitagausgabe). Wend warf der GDL vor, sie wolle "zu Lasten des Gemeinwohls ihre Partikularinteressen durchsetzen". Der Vorsitzende der Gewerkschaft der Polizei, Konrad Freiberg, warnte die GDL in der "Saarbrücker Zeitung" (Freitagausgabe) ausdrücklich vor neuen Streiks. Sonst werde sie "die letzten Sympathien verspielen". Der Lokführer-Gewerkschaft gehe es nicht mehr in erster Linie um höhere Löhne für ihre Mitglieder, "sondern nur noch um gewerkschaftsorganisatorische Fragen", meinte Freiberg. Er forderte GDL-Chef Schell auf, mit den anderen Gewerkschaften im Bereich der Bahn, der DGB-Gewerkschaft Transnet und der im Deutschen Beamtenbund beheimateten Verkehrsgewerkschaft GDBA, zu kooperieren. GDBA-Chef Klaus-Dieter Hommel führte den überraschenden Abbruch der Verhandlungen am Mittwoch durch die GDL auf Auseinandersetzungen innerhalb der GDL-Führung zurück. Ein Teil wolle, dass die GDL sich auch außerhalb des Lokführerbereiches profiliere, etwa bei den Zugbegleitern, von denen die GDL derzeit nur rund zehn Prozent organisiert. "Sie wollen sich als Fahrpersonalgewerkschaft ausdehnen", sagte Hommel der "Saarbrücker Zeitung" und sprach von "tarifpolitischem Schwachsinn". Falls die GDL streike, würden Transnet und GDBA mit der Bahn Tarifverhandlungen für die Lokführer aufnehmen, drohte Hommel. "Wir beide zusammen haben da auch 5000 Mitglieder".
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