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Saarbrücker Zeitung: Beck startet mit E-Mail PR-Offensive bei SPD-Mitgliedern - "Lafontaine wird nie wieder unser Partner"

Berlin / Saarbrücken (ots)

Mit einer PR-Offensive reagiert die
SPD-Zentrale jetzt auf die Verunsicherung der Basis wegen der Debatte
um die Linkspartei. An mehrere zehntausend Mitglieder wurde am 
Mittwoch eine e-Mail verschickt, in der Parteichef Kurt Beck 
zahlreiche Fragen in Gestalt eines fiktiven Interviews beantwortet, 
berichtet die "Saarbrücker Zeitung" (Freitagausgabe). Beck begründet 
die Öffnung zur Linken darin mit der Feststellung, die SPD müsse sich
dagegen wehren, "dass wir nur die Wahl zwischen großen Koalitionen 
und der Oppositionsrolle haben". Erstmals geht Beck in der E-Mail 
auch auf Linkspartei-Chef Oskar Lafontaine ein: "Wir wollen die 
Linkspartei in der Sache stellen - auch mit Herrn Lafontaine. Aber 
ein Partner wird er für uns sicher nie mehr werden". Er erstrebe, 
betont Beck, kein besonderes Verhältnis zur Linkspartei, "schon gar 
kein langfristiges. Sie ist politischer Gegner, wie alle anderen 
auch". Die Fragen in der E-Mail sind erstaunlich kritisch gehalten. 
So heißt es: "Welcher Teufel hat dich geritten, die 
Linkspartei-Debatte eine Woche vor der Hamburg-Wahl loszutreten?" 
Beck antwortet, er habe der These widersprechen müssen, dass Andrea 
Ypsilanit unter keinen Umständen im Landtag kandidieren dürfe. 
Allerdings, räumt er ein, "hätte ich damit rechnen sollen, dass diese
Anmerkung in vertraulicher Runde nicht vertraulich bleibt". An 
anderer Stelle wird Beck gefragt: "Wie soll man als Sozialdemokrat 
und Menschenrechtler mit einer Linken à la Sarah Wagenknecht bei 
einer Podiumsdiskussion über Demokratie in der Welt einen Konsens 
erreichen. Wie stellst du dir das vor?" Becks Antwort: "Es ist 
unmöglich, sich mit dieser Partei (der Linken) gemein zu machen". 
Denn mit ihrer Forderung nach Nato-Austritt oder der Ablehnung des 
EU-Vertrages "würde Deutschland in Europa und weltweit isoliert; mir 
ihren abenteuerlichen Ausgaben würden die Sozialsysteme ruiniert 
werden". Auf Bundesebene könne es daher keine Zusammenarbeit geben, 
aber in den Ländern "muss diese Frage von Fall zu Fall - mit Blick 
auf Programm und Personen der anderen Parteien - abgewogen werden".

Pressekontakt:

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Büro Berlin

Telefon: 030/226 20 230

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