AKK würde Gender-Toiletten-Witz heute nicht mehr machen
Ex-CDU-Chefin und Karneval-Sonderbotschafterin: "Bei vielen in den falschen Hals gekommen" - Kein Auftritt in dieser Session
Saarbrücken (ots)
Die Sonderbotschafterin des Bundes Deutscher Karneval und Ex-CDU-Bundesvorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer wird in dieser Karnevalssession nicht als "Putzfrau Gretel" in die Bütt steigen. "Da gäbe es sicher genügend Themen, um da zwei Büttenreden raus zu schreiben. Aber ich werde nirgends auftreten. Aus privaten Gründen", sagte die frühere Bundesverteidigungsministerin und Saar-Ministerpräsidentin der Saarbrücker Zeitung (Donnerstag-Printausgabe und saarbruecker-zeitung.de).
Kramp-Karrenbauer ging zudem auf Distanz zu ihrem Witz über Gender-Toiletten, den sie - damals CDU-Chefin - beim Stockacher Narrengericht 2019 als Gretel in der Bütt zum Besten gegeben hatte. Das sei "bei vielen in den falschen Hals gekommen", sagte AKK. Damals hatte auch der jetzige SPD-Chef Lars Klingbeil solche Äußerungen als absolut respektlos bezeichnet. "Insofern war es dann auch ein nicht funktionierender Witz, den ich auch so nicht mehr machen würde", räumte die Sonderbotschafterin des deutschen Karnevalsbundes ein. AKK hatte bei der Veranstaltung gesagt: "Guckt euch doch mal die Männer von heute an! Wer war denn von euch vor kurzem mal in Berlin, da seht ihr doch die Latte-Macchiato-Fraktion, die die Toiletten für das dritte Geschlecht einführen."
Kramp-Karrenbauer sagte auch: "Guter Karneval wird auch nicht rassistisch sein und gegen Menschenrechte verstoßen. Karneval ist immer kritisch gegen bestehende Systeme." Auf die scherzhafte Frage, ob es Karneval oder todernst wäre, wenn US-Präsident Donald Trump würde, er beanspruche Hamburg für die USA, weil er gerne Hamburger esse, sagte AKK: "Das weiß man bei ihm nie." Vor zehn Jahren hätte man in Deutschland wahrscheinlich gesagt "Das ist Karneval". "Jetzt wären wir nicht mehr so sicher", sagte die Ex-CDU-Chefin.
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