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Neue OZ: Kommentar zu Bildung
Hauptschule

Osnabrück (ots)

890000 nicht aufgeben
Die Kultusminister geben die Hauptschüler auf. Es geht um fast 
890000 Kinder und Jugendliche. Die Hälfte von ihnen erlangt Tests 
zufolge nicht einmal grundlegende Kenntnisse in Deutsch, Mathematik 
und Englisch. Sie bekämen also keinen Abschluss, würden die 
Bildungsstandards wie geplant 2009 eingeführt.
Weil die Kultusminister von Gescheiterten im Schulsystem nicht 
viel wissen wollen, planen sie, die Mindeststandards für die 
Hauptschüler kurzerhand wieder zu streichen. So lassen sich die 
enormen Probleme vertuschen. Doch gelöst werden sie nicht, indem 
einfach alle Ansprüche gestrichen werden. Ganz im Gegenteil: Warum 
sollte ein Arbeitgeber Hauptschülern etwas zutrauen, wenn es nicht 
einmal mehr der Staat tut?
Die Politik müsste offen diskutieren, warum so viele Kinder gerade
in dieser Schulform nicht richtig lesen und rechnen können. Sie sind 
nicht dümmer als frühere Generationen. Aber die Anforderungen im 
späteren Berufsleben sind enorm gestiegen. Zugleich geht die Schere 
weiter auseinander zwischen denen, deren Eltern sich intensiv, und 
jenen, die sich kaum kümmern.
Wer dann einsieht, dass die Lehrer an Hauptschulen inzwischen die 
schwierigste Aufgabe im Bildungswesen zu erfüllen haben, muss sie 
massiv finanziell und personell unterstützen. Mit anderen Worten: Man
sollte die Risikoschüler in den Mittelpunkt der Bildungspolitik 
rücken - statt sie aufzugeben.

Pressekontakt:

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Redaktion

Telefon: 0541/310 207

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