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Neue OZ: Kommentar zu Parteien
Grüne
Parteitag

Osnabrück (ots)

Nicht unglaubwürdig machen
Länger als er war niemand Bundesvorsitzender der Grünen: Reinhard 
Bütikofer, einst als Verlegenheitskandidat gestartet, bot sechs Jahre
lang Verlässlichkeit in der immer wieder von innerparteilichem Streit
erschütterten Partei. Es sind große Fußspuren, in die sein 
designierter Nachfolger Cem Özedmir tritt, den die Basis heute wohl 
mit großer Mehrheit zu seinem Nachfolger wählen wird.
Vor Beginn des Superwahljahrs gilt es für die Grünen in Erfurt, sich 
stark zu positionieren, um ihren Platz im Fünf-Parteien-Spektrum zu 
behaupten. Die Partei tut dabei gut daran, sich nicht auf das 
Umweltthema beschränken zu lassen. Denn hier schläft die Konkurrenz 
nicht: Auch die übrigen Parteien versuchen in diesem Feld zu punkten.
Mehr denn je müssen sich die Grünen als Universalpartei 
profilieren, die auch auf die drängenden ökonomischen und sozialen 
Probleme unserer Zeit überzeugende Antworten kennt. Als 
Ur-Umweltpartei haben die Grünen zur Energiediskussion unbestritten 
viele wichtige Beiträge geleistet. Allerdings dürfen sie sich - im 
Versuch der Abgrenzung von anderen Parteien - nicht unglaubwürdig 
machen. Die beim Parteitag erhobene Forderung nach 100-prozentiger 
Abdeckung des Energiebedarfs durch erneuerbare Energien bis 2030 ist 
schlicht unrealistisch und taugt nicht als seriöser Politikentwurf.

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207

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