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Neue OZ: Kommentar zu Parteien
CDU
DDR

Osnabrück (ots)

Rötliche Socken
Mit Rote-Socken-Kampagnen hat die Union in der Vergangenheit gern 
Wahlkampf bestritten. Und dabei meist dezent darüber hinweggesehen, 
dass auch im eigenen Lager der eine oder andere einst rötlich be- und
verstrickt war. Konkret: früher der DDR-CDU angehört hat. Diese 
Partei ist 1990 bruchlos in die westdeutsche CDU aufgenommen worden. 
Dabei hatte sie zuvor nicht etwa in Opposition zur DDR-Staatspartei 
SED gestanden, sondern war verlässliche Stütze des Systems, mit und 
in der man auch Karriere machen konnte.
Ganz ausgeblendet wurde die zweifelhafte Vergangenheit in der 
Nach-Wende-Union zwar nicht; rückhaltlos bearbeitet aber auch nicht. 
Daher kommt es dann zu peinlichen Eiertänzen, wenn etwa Sachsens 
Ministerpräsident Tillich mit den leichten Flecken auf seiner 
politischen Weste konfrontiert wird, hilflos reagiert und sich ins 
Zwielicht bringt.
Es wird höchste Zeit, dass die CDU sich der ganzen Geschichte 
stellt, auch dort, wo es unbequem werden kann. Andernfalls macht sie 
sich genau jener Schönfärberei und Verklärung der Vergangenheit 
schuldig, die sie - im Einklang übrigens mit der überwiegenden 
Mehrheit der Gesellschaft - der SED-PDS-Linkspartei vorwirft. Die 
eigene Glaubwürdigkeit sollte ihr wichtiger sein als taktische 
Vorteile.

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Telefon: 0541/310 207

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