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Neue OZ: Kommentar zu Irak

Osnabrück (ots)

Keine Entwarnung
Geschichte aufzuschreiben ist einfacher, als Geschichte zu 
schreiben. Wie der Irak-Krieg ausgeht, ist auch im fünften Jahr 
offen. Obwohl die Gewalt drastisch zurückgegangen ist, gibt es keinen
Grund zur Entwarnung. 9000 Tote sind 9000 Opfer zu viel.
Doch es gibt auch keinen Anlass, vor Saddam-Anhängern und 
Extremisten zu kapitulieren. Insbesondere nicht für die irakische 
Regierung. Sie ist kein demokratisches Traumteam. Die Koalition von 
Schiiten und Kurden hat jedoch den Bürgerkrieg stoppen können. Die 
Sicherheitskräfte haben an Schlagkraft gewonnen. Zudem operieren 
sunnitische Stämme erfolgreich gegen Terrorgruppen.
Noch reißen Selbstmordattentäter Iraker mit in den Tod. Der 
jüngste Eklat beim Besuch des US-Präsidenten Bush in Bagdad 
offenbarte auch, wie zerrissen das Krisenland nach wie vor ist. Aber 
der Irak hätte viel erreicht, wenn die Gegner der irakischen 
Regierung künftig nur noch Schuhe statt Bomben werfen würden.
Bis dahin müssen schiitische und sunnitische Araber sowie Kurden 
viele Hürden überwinden. Sie stehen nun in der Verantwortung, ein 
neues Kapitel in ihrer Geschichte aufzuschlagen. Niemand sonst.

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