Neue OZ: Kommentar zu USA
Russland
Rüstung
Raketen
Osnabrück (ots)
Hoffen auf Obama
Die Ankündigung aus Moskau, vorerst keine Raketen im Raum um das frühere Königsberg zu stationieren, ist militärisch eher unbedeutend. Denn die betreffenden Systeme scheinen ohnehin technisch noch nicht voll ausgereift zu sein. Auch ließen sie sich per Lastwagen schnell verlegen.
Doch politisch ist das russische Signal kaum zu überschätzen. Der unselige Streit mit Washington um den geplanten US-Raketenschild in Polen und Tschechien könnte nun eine positive Wendung nehmen. Barack Obama macht es möglich. Der neue amerikanische Präsident unterstützt das Vorhaben seines Vorgängers George Bush zwar grundsätzlich. Aber er hat es nicht so eilig. Und vor allem: Der aggressive Unterton gegenüber Moskau fehlt. Dies eröffnet die Chance, dass Amerikaner und Russen endlich ruhig und gelassen über das Thema beraten - ohne die bisherigen Vorurteile und Verdächtigungen.
Denn nicht nur der Westen, auch der Kreml muss sich auf eine mögliche erpresserische Bedrohung durch einen "Schurkenstaat" oder eine Terrorgruppe etwa aus der islamischen Welt einstellen. Ein Alleingang würde Moskau finanziell und militärisch völlig überfordern. Umso vernünftiger ist das jetzige politische Signal an Obama.
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