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Neue OZ: Kommentar zu Piusbrüdern

Osnabrück (ots)

Piusbrüder am Zug
Miteinander reden ist stets besser als übereinander. Das haben 
auch Kanzlerin Angela Merkel und Papst Benedikt XVI. beherzigt. Denn 
keiner der beiden wird an getrübten Beziehungen zwischen der 
Bundesrepublik und dem Vatikan interessiert sein. Die Irritationen 
zwischen Berlin und Rom sind, so scheint es, mit dem jüngsten 
Telefonat weitgehend ausgeräumt. In der solidarischen Haltung zum 
Judentum dürfte es ohnehin keine Differenzen geben.
Noch nicht ausgeräumt ist hingegen das tiefe Unbehagen über den 
irrlichternden Bischof Richard Williamson und seine Haltung zum 
Holocaust. Am Zug ist jetzt die Priesterbruderschaft Pius X., die 
sich vor Jahren von Rom losgesagt hat. Nur wenn sich diese 
Vereinigung von dem starrsinnigen Bischof trennt, kann sie überhaupt 
für den Vatikan ernsthaft als Gesprächspartner infrage kommen.
Abgesehen davon bleiben zahlreiche Fragen offen. Zum Beispiel, ob 
die Bischöfe der ultrakonservativen Piusbruderschaft sich glasklar zu
den Reformen des Zweiten Vatikanischen Konzils bekennen werden und 
welche Aufgaben sie in der Kirche übernehmen können.
Hier liegt auch eine gewaltige Verantwortung im Vatikan. Wenn es 
nicht gelingt, Verständnis für das weitere Vorgehen zu wecken, bleibt
das Unbehagen in Deutschland groß - selbst bei Kardinälen und 
Erzbischöfen.
+++

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