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Neue OZ: Kommentar zu Personalien
Althaus
Landtagswahl

Osnabrück (ots)

Ramponierter Ruf
Althaus hätte nicht antreten sollen. Dass er unmittelbar nach 
seiner durchaus deutlichen Verurteilung wegen fahrlässiger Tötung 
einer dreifachen Mutter trotzdem sein Amt verteidigen will, 
beschädigt seine Integrität.
Zudem wirft die Spitzenkandidatur kein gutes Licht auf Thüringens 
CDU. Seit dem Unfall am Neujahrstag wurde sie nicht müde zu betonen, 
dass sie hinter dem Ministerpräsidenten stehe und trotz aller 
Umstände mit ihm zur Landtagswahl antreten wolle. Aber dies wirkt nur
auf den ersten Blick wie unumstößliche Loyalität. Denn beim zweiten 
Hinsehen wird klar, dass selbst ein Althaus mit ramponiertem Ruf 
mangels Auswahl noch immer der bessere Kandidat ist als alle anderen,
mit denen die Partei bei der Landtagswahl ins Rennen gehen könnte.
Lob gebührt hingegen der SPD. Sie hat es von Anfang bis Ende 
vermieden, zunächst aus dem Unfall, dann der Krankheit und 
schließlich dem Urteil nur im Ansatz Kapital zu schlagen. Die 
Äußerungen der Sozialdemokraten waren stets respektvoll und 
zurückhaltend. Helfen wird ihnen das vermutlich kaum. Auch wenn die 
absolute Mehrheit wackelt, dürfte Althaus den Vorsprung der CDU 
verteidigen. Politisch mag er mit seinem Antritt also Erfolg haben. 
Moralisch aber nicht.

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Telefon: 0541/310 207

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