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Neue OZ: Kommentar zu Bundespräsident
Köhler

Osnabrück (ots)

Ein Glücksfall
Kaum im Amt bestätigt, sorgt Horst Köhler durch die Forderung nach
mehr direkter Demokratie für Unruhe unter den Regierenden. So kennen,
so schätzen die Bürger ihren Bundespräsidenten: Offen, unbequem und 
stets sensibel für politische Grundströmungen.
Gerade in der aktuellen Krise ist seine Wiederwahl ein Glücksfall 
für unser Land. Denn kaum jemand in Berlin versteht mehr von globaler
Finanz- und Wirtschaftspolitik als der frühere Chef des 
Internationalen Währungsfonds. Entsprechend überzeugend klingt es, 
wenn Köhler den Deutschen Mut macht und an ihr Können appelliert. 
Bangemachen gilt nicht, so sein Grundtenor, der vielen Bürgern in 
diesen unruhigen Zeiten Halt und Hoffnung gibt. Mehr kann ein 
Präsident kaum leisten.
Vor diesem Hintergrund gilt erst recht: Diese Wahl ist ein Votum 
für Köhler persönlich gewesen, aber keine Vorentscheidung für 
Schwarz-Gelb am 27. September. Im Übrigen sei daran erinnert, dass 
Angela Merkel und Guido Westerwelle vor fünf Jahren mit der damals 
überraschenden Nominierung Köhlers schon einmal versucht hatten, ein 
bürgerliches Koalitionssignal zu senden. Am Ende ist es bekanntlich 
ganz anders gekommen.
Gleichwohl geht die SPD mit leichten Blessuren aus diesem 
Wochenende. Denn es war völlig unnötig, den beliebten und bewährten 
Amtsinhaber mit einer Gegenkandidatin zu bedrängen. Dass Gesine 
Schwan zum Ende hin sogar noch durch höchst problematische Äußerungen
zum Charakter der DDR ihren bislang guten Ruf gefährdete, macht den 
ganzen Vorgang noch bedenklicher.

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Telefon: 0541/310 207

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