Neue OZ: Kommentar zu Balkan
EU
Osnabrück (ots)
Alle Staaten des westlichen Balkans müssen Mitglieder der EU werden, je früher, desto besser. Anders ist diese Krisenregion dauerhaft nicht zu befrieden. Deshalb ist es zwingend erforderlich, dass bereits jetzt die Jugend dieser Länder frei und ungehindert nach Westeuropa reisen kann.
Sicherheitsbedenken müssen endlich beiseitegeschoben werden. Kriminelle lassen sich ohnehin nicht durch Visabestimmungen abhalten. Sie finden gegen Bares andere Wege in die EU. Vor diesem Hintergrund war die Empfehlung der EU-Kommission überfällig, die Beschränkungen für Serben, Mazedonier und Montenegriner aufzuheben.
Skandalös ist aber, dass Bosnier und Kosovaren von der neuen Freizügigkeit bis auf Weiteres ausgeschlossen bleiben. Sie gehörten zu den Opfern des Krieges in den 90er-Jahren. Umso mehr haben sie einen moralischen Anspruch, gleich behandelt zu werden.
Auch das Argument fehlender biometrischer Pässe zieht nicht. Wenn der EU-Kommission solche Papiere tatsächlich so wichtig sind, hätte sie längst für die entsprechende Einführung in Bosnien und im Kosovo sorgen können. So bleiben ein bitterer Nachgeschmack und die Gefahr, dass eine gut gemeinte EU-Maßnahme neuen politischen Unfrieden auf dem Balkan schürt.
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