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Neue OZ: Kommentar zur Steuerpolitik

Osnabrück (ots)

Doktern an Details
Der eine nutzt die Krise, um verstaubte Lieblingsforderungen 
wieder zu polieren. Der nächste, um sich selbst in Szene zu setzen - 
und seien die Ideen wie die einer pauschalen, faustrechtartigen 
Bank-Abstrafung noch so krude.
Das alles ist schade. Denn natürlich stellt sich angesichts der 
Krisenhilfe und einbrechenden Einnahmen die Frage, wer was bezahlen 
soll - und wie. Aber zwischen Tür und Angel ist sie nicht zu klären.
Beispiel Steuern auf Vermögen. In Deutschland sind sie relativ 
niedrig. Zugleich aber sind die Steuern auf Einkommen höher. Wird der
erste Teil gesteigert, folgt daraus eine überdurchschnittliche 
Belastung. Wird der zweite gesenkt, bleiben die erhofften 
Mehreinnahmen aus.
Eine stärkere Belastung per Grundsteuer hätte ebenfalls 
Nebenwirkungen. Hausbesitzer zahlen dann mehr. Das mag mancher als 
gerecht empfinden - aber vermutlich auch nur, bis wegen der höheren 
Kosten des Eigentümers die eigene Miete steigt.
Fast jeder internationale Vergleich klammert auch aus, wie groß 
der Steueranteil an den Sozialausgaben ist. In anderen Ländern ist es
oft mehr. Steuersätze sind dann höher - die Sozialabgaben aber 
niedriger. Helfen kann also nur eine durchdachte, grundsätzliche 
Reform des Steuersystems. Zu verbessern ist dabei viel, aber nicht 
durch politisch geprägtes Detail-Doktern.

Pressekontakt:

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Redaktion

Telefon: 0541/310 207

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