Neue OZ: Kommentar zu Obama
Gesundheitssystem
Osnabrück (ots)
Gelassen sehen
Vorbei die Euphorie nach der Wahl im November, vergessen die Vorschusslorbeeren bei der Amtseinführung im Januar: Barack Obama bläst der Wind kräftig ins Gesicht. Der US-Präsident hat nach sechs Monaten im Weißen Haus stark an Zustimmung der Amerikaner verloren. Er sollte es gelassen sehen.
Ein solcher Verlust an Popularität ist normal. Denn kein Präsident kann all die teils überzogenen Hoffnungen erfüllen, die in ihn gesetzt werden. Nach einem halben Jahr kehrt daher bei vielen von Obamas Fans Ernüchterung ein. Auch bekommt der Präsident schmerzhaft zu spüren, wie dick die Reformbretter sind, die er bohren muss.
Beispiel Gesundheitssystem. Es ist zu teuer, während gleichzeitig 46 Millionen Einwohner ohne Versicherung dastehen - eine gewaltige Herausforderung. Obama hat dies zu Recht zum großen Wahlkampfthema gemacht. Doch jetzt geht es nicht mehr um zündende Reden, sondern um viel Geld und Kleingedrucktes. Und da lauern in Senat und Repräsentantenhaus Hunderte Fallen und Widersacher.
Der inhaltliche Ausgang dieses Ringens ist für Obamas Wiederwahlchancen im Jahr 2012 tausendmal wichtiger als alle negativen Popularitätswerte aus dem Sommer 2009. Denn die sind schnell vergessen, wenn das Gesundheitssystem tatsächlich auf eine neue, solide Basis gestellt wird.
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