Neue OZ: Kommentar zu Treffen der SPD-Bundestagskandidaten in Hannover/Ulla Schmidt
Osnabrück (ots)
In Dauerurlaub schicken
Das wird schwer. SPD-Kanzlerkandidat Steinmeier und Parteichef Müntefering geben sich redlich Mühe, die führenden Genossen auf Sieg bei der Bundestagswahl einzuschwören. Aber ihren Appellen und Argumenten fehlt noch der zündende Funke. Offensive sieht anders aus.
Da nützt es auch wenig, auf das Jahr 2002 zu verweisen, als Gerhard Schröder seine Wiederwahl erst durch ein furioses Finale auf den letzten Metern gelang - Stichwort Oderflut. Erstens ist offen, ob Steinmeier jemals Schröders Charisma und Instinkt erreicht. Und zweitens fehlen bislang alle Anzeichen für ein Thema, auf dem die Genossen sicher ins Kanzleramt surfen könnten.
Das Treffen der Bundestagskandidaten in Hannover kann daher bestenfalls der Anfang einer mühsamen Aufholjagd sein. Ob sie gelingt, hängt nicht zuletzt von Glanz und Kompetenz des "Regierungsteams" ab, das Steinmeier morgen präsentieren will.
Vor diesem Hintergrund ist Ulla Schmidts Dienstwagenaffäre doppelt bitter für die SPD. Die Gesundheitsministerin wird - ungeachtet ihrer fachlichen Kenntnisse - zunehmend zur Belastung. Hier ist der Kanzlerkandidat gefordert. Die beste Alternative: Steinmeier ermöglicht Schmidt einen baldigen Dauerurlaub in Spanien, indem er einen personellen Schnitt macht und im Wahlkampf auf andere Leistungsträger setzt.
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