Neue OZ: Kommentar zu Finanzkrise
Osnabrück (ots)
Kreativer Ansatz
Wer hält gewisse Manager davon ab, sich gleich nach der Krise wieder wie skrupellose Zocker zu verhalten? Das interessiert vor allem die Menschen, die auf große Finanzgeschäfte keinen Einfluss haben - und sie seit Beginn der Krise umso mehr fürchten. Dass der Staat, um im Notfall rettenden Einfluss zu nehmen, nicht am laufenden Band Aktionäre enteignen kann, ist klar. Ebenso, dass ein schlichter Weg zurück in Vor-Krisen-Zeiten zu riskant wäre.
Es überrascht nicht sehr, dass Wirtschaftsminister zu Guttenberg da mit einer neuen Idee um die Ecke kommt - die Deutschen haben sich an seine unkonventionellen Vorschläge inzwischen gewöhnt. Nun versucht er also einen dritten Weg: Drohen wir den Banken bei Insolvenz-Gefahr mit staatlicher Verwaltung, dann werden sie sich schon beherrschen im Hinblick auf allzu riskantes Geschäftsgebaren.
Das könnte funktionieren. Manager mögen keine staatlichen Abgesandten, die ihnen reinreden. Schon gar nicht, wenn sie das Recht haben, den Vorstand abzuberufen. Deshalb könnte es tatsächlich sein, dass dieser neue Weg den Managern ein wenig das Zocken abgewöhnt - ohne den Staat zu sehr zu belasten.
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