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Neue OZ: Kommentar zu Wahlergebnis in Japan

Osnabrück (ots)

Als wäre die CSU gekippt
Für die Sieger muss sich das anfühlen wie die Bremer SPD aus der 
Regierung kippen oder Bayerns CSU. Japans Demokratischer Partei und 
ihren kleinen Koalitionspartnern ist es schließlich gelungen, die 
Quasi-Staatspartei LDP in die Opposition zu schicken.
Viel Zeit zum Feiern bleibt den Siegern aber nicht. Japan wurde 
von der Wirtschaftskrise besonders hart getroffen. Mit dem Zweifachen
seiner jährlichen Wirtschaftsleistung weist es zudem die höchste 
Verschuldung aller Industrieländer auf.
Hochrüstung und wachsende regionale Machtansprüche Chinas, 
Atomzündelei und drohender Zusammenbruch Nordkoreas erzwingen, dass 
Japan nach außen noch klarer Stellung bezieht als zuletzt. Durch die 
komplette Abkehr vom Staatspazifismus hin zu stärkerem Zusammenspiel 
mit regionalen Partnern - ohne die Allianz mit den USA zu schwächen.
Als ob das alles nicht schwer genug wäre, muss die Demokratische 
Partei intern sehr unterschiedliche Standpunkte zu schlüssigem 
Regieren bündeln. Aus deutscher Warte ist ihr sehr zu wünschen, dass 
das gelingt. Schließlich bleibt Japan - was angesichts des 
China-Booms häufig übersehen wird - als zweitstärkste Volkswirtschaft
und funktionierende Demokratie von herausragender strategischer 
Bedeutung.
+++

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