Alle Storys
Folgen
Keine Story von Neue Osnabrücker Zeitung mehr verpassen.

Neue Osnabrücker Zeitung

Neue OZ: Kommentar zu Köhler
DGB
Finanzwirtschaft

Osnabrück (ots)

So scharf wie nie
Die alten Griechen nannten es Kairos, wenn eine Entscheidung genau
zum richtigen Zeitpunkt fällt. Kairos, diesen Glücksmoment, hat 
Bundespräsident Horst Köhler gestern genutzt: So scharf wie nie liest
er Politik und Finanzwirtschaft die Leviten. Und das ist bitter 
nötig. Gerade hat das Internationale Bankertreffen in Istanbul das 
ernüchternde Signal gesandt: Scharfe Spielregeln im Finanzkasino sind
unerwünscht.
Der Druck ist raus aus dem Kessel, weil viele Banken wieder 
Gewinne erzielen. Moral war ein Thema, als Politiker und Steuerzahler
als Bürgen nötig waren. Jetzt ist wieder die schnelle Rendite 
wichtig. Dass Finanzexperte Köhler einige aus der Branche mit 
"Hütchenspielern" vergleicht, spricht Bände.
Schon vor einem halben Jahr hat das Staatsoberhaupt Moral und 
Verantwortung eingefordert, aber sein Weckruf an die Politik ist 
verhallt. Erst mussten Konjunkturpakete gepackt, dann Wahlkämpfe 
geführt werden. Und der Ruf nach international abgestimmtem Vorgehen 
hat manchen Krisenmanager von eigenem Handeln befreit.
Jetzt aber, da in Deutschland eine neue Regierung startet, sollten
die Zeichen auf Aufbruch stehen: Bundespräsident Köhler fordert den 
starken Staat und starke Gewerkschaften. Dass Wachstum allein die 
Krise nicht vergessen macht, war eine kaum verhüllte Mahnung an 
Banker - und die FDP.

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207

Original-Content von: Neue Osnabrücker Zeitung, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Neue Osnabrücker Zeitung
Weitere Storys: Neue Osnabrücker Zeitung
  • 04.10.2009 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Sarrazin / Bundesbank

    Osnabrück (ots) - Thilo Sarrazin ist als Vorstand der Bundesbank eine glatte Fehlbesetzung. Nicht, weil es dem früheren Berliner Finanzsenator an Kompetenz mangelt. Sein loses Mundwerk und seine scharfe Zunge disqualifizieren ihn für den Job bei der Zentralbank, die penibel auf Diskretion und politische Neutralität bedacht ist. Weil der eigenwillige SPD-Politiker das kaum einsehen wird, sollte die Bundesbank ...

  • 04.10.2009 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar Kultur

    Osnabrück (ots) - Künstler sprengen Grenzen: Was nach billiger Besänftigungsrhetorik klingt, entspricht der Wirklichkeit. Nicht nur Mercedes Sosa hat vorgeführt, wie sich vermeintlich starre Grenzen der politischen Zustände durch den sanften Druck der Kunst verschieben lassen. Natürlich können Künstler keine Gesetze erlassen. Sie lenken weder Regierungen noch Finanzströme. Aber sie produzieren Bilder. Bilder als Zeichen des Protestes, Bilder als Fanale ...

  • 04.10.2009 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Koalitionsverhandlungen

    Osnabrück (ots) - Wie viel Gelb wird in der künftigen Regierung von Unions-Kanzlerin Merkel stecken? Bei den heute startenden Koalitionsverhandlungen wird FDP-Chef Westerwelle auftrumpfen. Bei Streitthemen wie Kündigungsschutz, Gesundheitswesen und innerer Sicherheit dürfte er stets den Wahlerfolg der Liberalen hochhalten - und zugleich reichlich FDP-Ministerposten einfordern. Die Liberalen wären aber gut ...