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Neue OZ: Kommentar zum Saarland

Osnabrück (ots)

Riskanter Testlauf
Der Napoleon von der Saar ist hart auf dem Boden der Realität 
aufgeschlagen. Sechs Wochen nach dem grandiosen Wahlergebnis der 
Linken im Saarland steht Oskar Lafontaine als der große Verlierer da.
Der sonst so ausgebuffte Taktiker hat sich verzockt. Sein Angebot,
die konfuse Saar-Linke in einem rot-rot-grünen Bündnis zu 
disziplinieren, verschreckte die Grünen. Sie trauen dem ehemaligen 
Ministerpräsidenten nach seinen vielen Häutungen in der Vergangenheit
nicht mehr über den Weg.
So trieb Lafontaine die zuvor unschlüssigen Grünen ins bürgerliche
Lager und rettete dem krachenden Wahlverlierer Peter Müller das Amt 
des Ministerpräsidenten. Die neue saarländische Farbenlehre ist also 
eher das Ergebnis persönlicher Animositäten als ein wohlabgewogener 
Testlauf für die Bundesebene. Streit im linken Lager verhindert auch 
im Saarland, dass die Partner Rot, Rot und Grün zueinander finden.
Für die Saar-Grünen ist der Trip nach Jamaika freilich nicht ohne 
Risiko. Denn im Bündnis mit zwei deutlich größeren Partnern aus dem 
gegnerischen Lager droht die Fünf-Prozent-Partei an die Wand gedrückt
zu werden. Bleiben die Grünen an der Saar aber nur 
Mehrheitsbeschafferin für Schwarz-Gelb, wäre der 
Glaubwürdigkeitsverlust für die Partei enorm. Und zwar weit über das 
Saarland hinaus.
+++

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Telefon: 0541/310 207

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