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Neue OZ: Kommentar zu Brandenburg
Koalition
SPD-Vorstand

Osnabrück (ots)

Rot-Rot, die Dritte
Matthias Platzeck hat die Entscheidung für Koalitionsgespräche mit
der Linken wohl kaum aus inhaltlichen Gründen gefällt. Schließlich 
gibt es in Brandenburg Kompromisse, so weit das Auge reicht. Zwischen
SPD und Linker sowie zwischen SPD und CDU. Der Ministerpräsident will
raus aus der Großen Koalition, weil sich ihm die CDU zu wankelmütig 
darstellt, um mit fünf Sitzen Mehrheit in einem rot-schwarzen Bündnis
umstrittene Vorhaben durch den Potsdamer Landtag zu bringen. Zudem 
verzichtet die frühere inoffizielle Mitarbeiterin des 
Staatssicherheitsdienstes und heutige Fraktionschefin der Linken, 
Kerstin Kaiser, auf ein Ministeramt. Rot-Rot geht unbelastet an die 
Arbeit.
Beide wollen mehr Mittel für Kitas aufbringen, ein Schüler-Bafög 
schaffen und ein Mindestlohn-Gesetz einführen. Die CDU mahnt zu Recht
die Konsolidierung der Finanzen an. Die darf Platzeck bei allen 
Wohltaten nicht aufgeben. Schlechten Stil zeigte der Regierungschef, 
als er die letzte Sondierung mit der CDU absagte. So geht man nach 
zehn Jahren Koalition nicht miteinander um. Die CDU ihrerseits sollte
sich hüten, von Verrat an 1989 oder einem Experiment zu sprechen. 
Denn bislang hat eine regierende Linke - in Mecklenburg-Vorpommern 
und in Berlin - pragmatische Politik gemacht. Je öfter sie 
Verantwortung trägt, desto realitätsnäher wird sie.

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Telefon: 0541/310 207

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