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Neue OZ: Kommentar zu Parteien
CSU

Osnabrück (ots)

Angeschossen
Er putschte sich an die CSU-Spitze, ließ gestandene Parteikollegen
wie Schuljungs springen, die Christsozialen zitterten vor seinem 
Hohn: Jetzt ließen sie Horst Seehofer lieber heute als morgen fallen.
Denn er ist schwach.
Ihn hält im Parteivorsitz, dass die Weiß-Blauen ein Desaster à la SPD
fürchten. Die Genossen feuerten den Chef, sobald er nicht 
funktionierte - und landeten bei 20 Prozent.
Auch die CSU ist bei Führungsfragen nicht zimperlich. Die 
geschassten Spitzenleute Erwin Huber und Günther Beckstein sind 
klanglos im Orkus verschwunden. Dort müsste auch Horst Seehofer 
landen - gälte sein Krafthuber-Spruch, er werde sich am Wahlergebnis 
messen lassen. Das ist mit 42,5 Prozent so schlecht, dass Seehofers 
Abgang nach den Koalitionsverhandlungen nicht ausgeschlossen scheint.
Nur wenn er in Berlin möglichst viel für die CSU herausholt, kann er 
sich in München halten. Aber der bayerische Löwe ist angeschossen.
Die CSU braucht ihn nicht mehr. Sie hat mit Karl-Theodor zu 
Guttenberg einen neuen Hoffnungsträger. Auch er ist ein Mann mit 
Gespür für Macht, setzt sich deshalb klammheimlich vom abgestürzten 
CSU-Granden Seehofer ab. Dem wird auch zum Verhängnis, dass er 
Wegbegleiter unsäglich kujonierte. Älter als 60? Schon schlecht, 
findet Seehofer. Er ist 60.

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