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Neue OZ: Kommentar zu Quelle

Osnabrück (ots)

Vernachlässigt
Mehr als vier Monate sind die Quelle-Mitarbeiter zwischen 
Hiobs-Botschaften und Hoffnungsschimmern hin- und hergeworfen worden.
Gibt es eine Staatsbürgschaft für den Mutterkonzern Arcandor? Ja? 
Vielleicht? Nein!
Wird der neue Katalog überhaupt gedruckt? Ja, nein, vielleicht, und 
schließlich doch noch - mit Tagen Verspätung. Das verunsicherte die 
Kunden, und dies wiederum machte Quelle unattraktiv für Investoren. 
Findet Insolvenzverwalter Görg vielleicht trotzdem jemanden? Hierauf 
folgte jetzt das letzte Nein, gleichzeitig das überraschendste. Es 
wirft neue Fragen auf: Hat Görg zu früh aufgegeben? Hätte die Politik
anders handeln sollen?
Auch, wenn das jetzt keinem der Quelle-Mitarbeiter mehr hilft, sie
haben ein Recht darauf zu verstehen, was passiert ist. Ihr Schicksal 
wurde nicht von der Wirtschaftskrise besiegelt. Das 
Arcandor-Management hat Quelle nachlässig behandelt. Die Politik hat 
mit ihrer Zögertaktik beim Massekredit zu viel Kundenvertrauen 
zerstört. Und, das spielt leider auch eine Rolle, Quelle war bei der 
Organisation des Vertriebs schon länger nicht mehr ganz auf der Höhe 
der Zeit - Konkurrent Otto etwa hat den Umstieg ins 
Internet-Zeitalter besser bewältigt. Eine Ansammlung von 
Vernachlässigungen bringt dem Traditionshaus also das Ende. Bitter, 
dass niemand den falschen Kurs rechtzeitig korrigiert hat.

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207

Original-Content von: Neue Osnabrücker Zeitung, übermittelt durch news aktuell

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