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Neue OZ: Kommentar zu USA
Merkel

Osnabrück (ots)

Eine Rede zum Innehalten
Die schwere Finanz- und Wirtschaftskrise, der Atomstreit mit dem 
Iran, Schutz des Klimas: Angela Merkel sparte in ihrer Rede im 
US-Kongress keines der großen weltpolitischen Themen aus. Den 
Amerikanern wird mancher Akzent nicht gepasst haben. Sei's drum. An 
diesem Tag zählte anderes: das persönlich bewegende Bekenntnis der 
Kanzlerin zum amerikanischen Traum von Freiheit und einem selbst 
bestimmten Leben.
Merkel weiß aufgrund ihrer DDR-Biografie sehr genau, was solche 
Werte bedeuten. Das Schöne, ja Herausragende ihrer Rede in Washington
war, wie Merkel andere an ihrer existenziellen Erfahrung teilhaben 
ließ. Das kommt an in den USA. Die Amerikaner spürten: Hier spricht 
eine von uns - nicht im staatsrechtlichen, aber im 
politisch-moralischen Sinne.
Die deutsch-amerikanische Freundschaft braucht gelegentlich solch 
bewegende Momente. Sonst verblasst sie in den Mühen des 
Tagesgeschäfts - ein für die Bundesrepublik höchst gefährliches 
Szenario. Denn die europäische Bindung ersetzt nicht das Bündnis mit 
den USA.
Merkels Rede vor beiden Häusern des Kongresses schafft hier 
zusätzliches Vertrauen. Das ist wichtig, aber kein Freibrief. So kann
die Wirkung von Grundsatzreden schnell nachlassen, wenn handfeste 
Interessen wie etwa in Afghanistan oder an der Wall Street auf dem 
Spiel stehen.

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Telefon: 0541/310 207

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