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Neue OZ: Kommentar zu China
USA
Obama

Osnabrück (ots)

Glanzlos, aber beruhigend
Wes Brot ich ess, des Lied ich sing. - Darauf schwenkt 
US-Präsident Barack Obama in China erfreulicherweise nicht ein. Aber 
sein Besuch macht überdeutlich, wie sich die Gewichte zwischen den 
beiden Mächten verschoben haben. Es sind die kommunistischen 
Machthaber, die trotz Weltfinanzkrise und Amerikas Megaverschuldung 
die Rolle Chinas als größter Gläubiger der USA unverdrossen ausbauen.
Und so - was für eine historische Wende - maßgeblich dazu beitragen, 
dass die westliche Vormacht überhaupt noch handlungsfähig ist. Was 
diese zunehmend zur Rücksicht zwingt.
Deshalb hat sich Obama zwar der Zumutung widersetzt, in die wüste 
chinesische Propaganda gegen alle Autonomiewünsche von Uiguren und 
Tibetern einzustimmen. Aber den Dalai Lama empfängt er erst einmal 
nicht. An der Unterstützung Taiwans hält er fest. Doch zu einer 
Stellungnahme für das demokratische China reicht es nie. Obama tritt 
für die Universalgeltung der Menschenrechte ein. Aber er nimmt es 
hin, dass er das nur unter Ausschluss der chinesischen Öffentlichkeit
darf. So lässt sich aus dieser Obama-Visite lesen: China und die USA 
liegen politisch noch fast so weit auseinander, wie der Pazifik breit
ist. Doch folgen sie konsequent der Erkenntnis, wie weit ihre 
Interessen schon verflochten sind. Dieser Befund glänzt nicht. Aber 
er beruhigt - auch in Europa.

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