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Neue OZ: Kommentar zu Soziales
Babyklappen
Ethikrat

Osnabrück (ots)

Letzter Ausweg
Der Deutsche Ethikrat musste eine enorm schwierige Abwägung 
vornehmen bei der Frage nach dem Sinn von Babyklappen. Auf 
verlässliche Statistiken konnten sich die Wissenschaftler und 
Juristen des Gremiums nicht stützen.
Die Dunkelziffer bleibt groß, und die absoluten Zahlen von bekannten 
Findelkindern in den vergangenen zehn Jahren sind vergleichsweise 
gering. So kommt es, dass selbst die Experten darüber streiten, ob 
das Angebot hilfreich ist oder ob es nicht sogar eine Nachfrage 
schafft.
Selbst die Befürworter wissen, dass es sich bei der Möglichkeit 
der Babyklappen um eine Grauzone handelt. Doch mehr als rechtliche 
Fragen zählt für sie etwas anderes: Das Angebot kann im Zweifel dem 
gefährdeten Leben der Säuglinge dienen. Dieses Recht auf Leben sollte
daher Vorrang vor dem Recht auf Kenntnis der eigenen Abstammung 
haben. Babyklappe und anonyme Geburt sind letzte Möglichkeiten in 
einer Notsituation - auch wenn sich ein Findelkind ein Leben lang mit
der Frage nach seiner Herkunft quält.
Auch allen, die Babyklappen für sinnvoll halten, muss klar sein: 
Es darf nicht die einzige Hilfe für verzweifelte Mütter sein. 
Notruf-Telefone und Beratung sind ebenso wichtig. Und zweifellos ist 
die Forderung des Ethikrats begrüßenswert, die Informationspraxis zu 
verbessern.

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207

Original-Content von: Neue Osnabrücker Zeitung, übermittelt durch news aktuell

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