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Neue OZ: Kommentar zu Bundestag
Untersuchungsausschuss
Kundus

Osnabrück (ots)

Schlechte Vorzeichen
Der Fall Kundus und die offenkundigen Fehler im 
Verteidigungsministerium sind idealer Stoff für einen 
Untersuchungsausschuss des Bundestags - jedenfalls dann, wenn es 
tatsächlich allein um Aufklärung in der Sache gehen sollte.
Ebendies ist aber fraglich. So muss die Union befürchten, dass bei 
den Beratungen Schatten auf das jüngste Krisenmanagement ihres neuen 
Politstars Karl-Theodor zu Guttenberg fällt.
Denn der Nachfolger des glücklosen Franz Josef Jung hat erstens 
den umstrittenen Angriff bereits frühzeitig gerechtfertigt, und 
zweitens trat er erst nach einer Presseveröffentlichung die Flucht 
nach vorn an, indem er den Generalinspekteur und den zuständigen 
Staatssekretär feuerte. Wusste der neue Minister tatsächlich erst zu 
diesem Zeitpunkt genau Bescheid? Und wann und wie wurde das im 
Allgemeinen bestens unterrichtete Kanzleramt über die wahren Vorgänge
in Afghanistan informiert?
All dies könnte für CDU und CSU brisant werden. Ihr Glück: Die SPD
als größte Oppositionspartei dürfte vorsichtig agieren, weil ihr 
heutiger Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier als damaliger 
Außenminister auch frühzeitig mehr gewusst haben könnte, als ihm 
heute lieb ist. Kurzum, Sensationelles ist von der 
Kundus-Untersuchung nicht zu erwarten. Wie in ähnlichen Fällen früher
droht auch dieses Mal die Sache ins Leere zu laufen, weil zentrale 
Kräfte im Parlament an der vollen Wahrheit nicht oder nur schwach 
interessiert sind.

Pressekontakt:

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Redaktion

Telefon: 0541/310 207

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