Neue OZ: Kommentar zu Bildung
Finanzen
Osnabrück (ots)
Endlich die Hausaufgaben machen
"Wenn du dein Kind fördern willst, dann musst du das selbst tun." Dieses Zitat aus einem Gespräch zwischen zwei Müttern von Grundschülern ist sicherlich nicht repräsentativ, aber bezeichnend: Der schulische Erfolg hängt hierzulande außergewöhnlich stark von der sozialen Herkunft ab. Zudem ist das deutsche Bildungssystem im internationalen Vergleich unterfinanziert. Darunter leiden Schüler und Studenten gleichermaßen. Es wird also höchste Zeit, sich den vor gut einem Jahr gesetzten Zielen anzunähern: nämlich die Ausgaben für Bildung auf sieben Prozent des Bruttoinlandsprodukts zu steigern.
Noch sind Bund und Länder von dieser Marke deutlich entfernt. Zudem drohen jetzt die Verhandlungen über die Finanzierung der nötigen Investitionen zum Nebenschauplatz der Zockerei im Steuerstreit zu verkommen. Genauso schlimm wäre es, wenn sich Befürchtungen bewahrheiteten, dass die gewünschten Ergebnisse nur mit Statistiktricks erreicht würden. Doch Bluffen ist gerade bei dem sensiblen Thema Bildung völlig inakzeptabel.
Vielmehr stehen Kanzlerin Merkel, Ministerin Schavan und die Ministerpräsidenten der Länder heute in der Pflicht, endlich ihre Hausaufgaben vollständig abzuliefern: Dazu gehört es, Eltern klare Antworten zu der Zukunft ihrer Kinder zu geben.
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