Neue OZ: Kommentar zu Jemen
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Sicherheit
Terrorismus
Osnabrück (ots)
Vorbeugende Friedenspolitik
Es gab 2008 nicht wenige, die mit dem Abgang des ungeliebten US-Präsidenten Bush das Ende des Anti-Terror-Krieges verbanden. Diese Illusion mag Nahrung durch die Vergabe des Friedensnobelpreises an Obama erhalten haben. Doch die Wirklichkeit ist stets eine andere gewesen. El Kaida hat nie aufgehört zu morden.
Erst die Rekordzahl an alliierten Todesopfern in Afghanistan und ein glücklicherweise gescheiterter Terroranschlag in den USA erzwangen ein unerfreuliches Erwachen. Wie in Deutschland durch das umstrittene Tanklastzug-Bombardement entzünden sich nun auch in den USA plötzlich hitzige Debatten über Terrorabwehr und Afghanistan.
Obama verdreifacht nicht nur die Truppenzahl am Hindukusch, er spricht jetzt auch fast im Bush-Ton von einem "Krieg gegen ein weit verzweigtes Netzwerk des Terrors". Doch wie lässt sich die Wurzel der Bedrohung bekämpfen? Dazu hat Obama noch keine überzeugende Antwort gegeben.
Sicherheitslücken an Flughäfen zu schließen ist relativ einfach. Viel schwieriger ist es, eine langfristige Strategie zu entwickeln, um Kriegs- und Krisengebiete in Afghanistan, Pakistan oder Somalia zu stabilisieren. Zudem sind Terrorzellen auszuschalten, auch in Europa. Zu einer vorbeugenden Friedenspolitik zählen jedoch ebenso der Dialog der Religionen, verbesserte Bildungsangebote und ziviler Aufbau - hier muss mehr getan werden.
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