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Neue OZ: Kommentar zu Parteien
CDU
FDP

Osnabrück (ots)

Schallende Ohrfeige
Vier Monate nach der Wahl ist die schwarz-gelbe 
Regierungskoalition auf dem vorläufigen Tiefpunkt angelangt. Es ist 
ein Trauerspiel, dass eine Regierung in so kurzer Zeit Hoffnungen und
Erwartungen ihrer Wähler enttäuscht. Erschreckend wenig hat diese 
Regierung bislang zustande gebracht. Das Wachstumsgesetz, mit dem 
sich die Schwarz-Gelben brüsten, ist bei näherem Hinsehen auch nur 
Flickschusterei.
Die nunmehr veröffentlichten Umfragewerte sind eine schallende 
Ohrfeige für alle Protagonisten der Koalition. Im Fokus der Kritik 
steht vor allem Bundeskanzlerin Angela Merkel. Wie ihr Ziehvater 
Helmut Kohl scheint die Kanzlerin die Probleme auszusitzen. Nur: Bei 
Kohl war dies Strategie, bei Merkel ist es Entscheidungsschwäche.
Der Regierungschefin fehlt nicht nur die Kraft, die 
widerstreitenden Parteien in der Koalition auf einen klaren Kurs 
einzuschwören, es mangelt ebenso an klaren Positionen. Das Problem: 
Wer nicht weiß, was er will, hat keine Orientierung und mithin keinen
Anspruch mehr, Führung zu übernehmen.
Ein Manager in der freien Wirtschaft hätte ein ernsthaftes 
Problem, wenn die Geschäfte derart aus dem Ruder laufen. Es wäre 
absehbar, dass ihm alsbald der Stuhl vor die Tür gestellt würde. 
Politik tickt anders. Merkel, Westerwelle und Co. haben zwar den 
Start von Schwarz-Gelb mehr als gründlich vermasselt. Trotzdem dürfen
sie bis 2013 weitermachen. Lösungen kann man von der Koalition in 
diesem Zustand aber nicht erwarten. Leider.

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