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Neue OZ: Kommentar zu Kommunen
Kunst

Osnabrück (ots)

Es geht um Raubkunst
Ein diktatorischer Staat, der Tatbestände konstruiert, um 
Kunstschätze ihren Besitzern abpressen zu können. Und Besitzer, die 
der Pression aus Angst nachgeben - das gehörte zur tristen Realität 
des Dritten Reiches, das jüdische Sammler planmäßig um ihre 
Kollektionen brachte. Der Vorgang, der jetzt in Erfurt für Wirbel 
sorgt, ähnelt jenen des Dritten Reiches in bedrückender Weise. 
Treffen die Vorwürfe zu, dann gibt es für einen Teil der Kollektion 
des Angermuseums nur einen Namen: Raubkunst.
Der harte Begriff wirft ein scharfes Schlaglicht auf die DDR als 
Unrechtsstaat, der seine Bürger in jedem Rechtskonflikt zur 
Wehrlosigkeit verurteilte. Über den Einzelfall hinaus wartet ein 
Kapitel Kulturgeschichte auf seine Aufarbeitung. In Erfurt muss es 
zunächst darum gehen, die verhedderten Abläufe einer abgründigen 
Geschichte so weit als möglich aufzuklären. Unabhängig davon steht 
aber jetzt schon fest, dass im Zweifelsfall zugunsten des Erben 
entschieden werden sollte. Stadt und Museum werden ihren guten Ruf 
höher einschätzen als den Besitz einiger Exponate - und seien sie 
noch so wertvoll.

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Telefon: 0541/310 207

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