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Neue OZ: Kommentar zu Köln
U-Bahn-Bau

Osnabrück (ots)

Die Angst fährt mit
Der weltweite Hunger nach Rohstoffen trieb vor wenigen Jahren die 
Preise für Metallschrott auf Rekordhöhe. Das war vor der Krise, aber 
nach Baubeginn der neuen U-Bahn-Strecke in Köln. Und wie es jetzt 
aussieht, hat der damalige Stahlboom mit der Aussicht auf einen 
schnellen Euro Bauarbeiter dazu verleitet, Eisenbügel zu stehlen. 
Wenn sich diese glaubhafte Darstellung als richtig erweist, muss das 
kriminelle und schändliche Vorgehen der Täter schonungslos verfolgt 
werden.
Zwar kann (noch) kein Zusammenhang zwischen dem Fehlen von 
stabilisierenden Eisenbügeln und dem Einsturz des Stadtarchivs 
hergestellt werden; die genaue Ursache des Unglücks ist noch unklar. 
Doch dass Pfusch am Bau in einem Ausmaß, wie man es hierzulande nicht
erwartet, zur Tragödie mit zwei Toten geführt hat, scheint 
festzustehen.
Geradezu schockierend ist es aber, dass das Fehlen von bis zu 83 
Prozent der vorgeschriebenen Bügel nicht aufgefallen ist. Nicht 
während des Baus und selbst in den Monaten nach dem Archiveinsturz 
nicht. Die Kontrolle hat versagt. Das ist fast noch beängstigender 
als der Diebstahl der Eisenteile selbst. Wie groß darf nun das 
Vertrauen sein in die Verantwortlichen, die die U-Bahn-Baustelle für 
sicher erklären? Warum reichen plötzlich 17 Prozent der 
vorgeschriebenen Bügel? Sicher ist nur eins: Beim Rosenmontagszug 
fährt die Angst mit.

Pressekontakt:

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Telefon: 0541/310 207

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