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Neue OZ: Kommentar zu Konjunktur
Griechenland

Osnabrück (ots)

Privatbanken in die Pflicht nehmen
Kleine und wendige Boote ließen die Griechen in einer Seeschlacht 
der Antike die zahlenmäßig überlegenen Perser besiegen. Im 
Euro-Zeitalter sind die Hellenen von derlei Triumphen weit entfernt. 
Ihre Fahrt in die Verschuldung gleicht vielmehr der eines 
Supertankers der Onassis-Flotte: Beide lassen sich schwer stoppen.
Allein wird die Regierung in Athen die Aufgabe der 
Haushaltssanierung trotz aller Sparanstrengungen nicht in den Griff 
bekommen. Dafür spricht nicht nur der Protest im Volk, der sich nach 
der Ankündigung von Renten- und Gehaltskürzungen schon Bahn gebrochen
hat. Auch die jüngsten Konjunkturzeichen aus Griechenland stehen auf 
Abschwung, was weniger Staatseinnahmen bedeutet.
Hilfe von außen ist deshalb zumindest für eine gewisse Zeit 
unabdingbar. Dabei sollten Politiker in Berlin und den Hauptstädten 
anderer Eurozonenländer nicht so tun, als sei dieser Beistand für 
ihre Bürger kostenlos. Denn als mögliche Aufkäufer griechischer 
Staatsanleihen werden vor allem Staatsbanken gehandelt, die in der 
Finanzkrise mit Milliarden aus Steuermitteln gerettet wurden.
Die Deutsche Bank will griechische Schuldverschreibungen an 
Aufkäufer vermitteln. Doch die EU müsste die Privatbanken viel mehr 
in die Pflicht nehmen. Immerhin lohnt es sich für solche Geldhäuser 
bisher, auf eine Pleite Griechenlands zu spekulieren.

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Telefon: 0541/310 207

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