Neue OZ: Kommentar zu Landesregierung
McAllister
Osnabrück (ots)
Fähigkeit bewiesen
Er kann es. In den ersten 100 Tagen als Ministerpräsident hat David McAllister bewiesen, dass er fähig ist, dieses Amt erfolgreich auszuüben. Zwar kam sein Wechsel in die Staatskanzlei abrupt, aber der 39-Jährige stand schon länger für dieses Amt parat - klug aufgebaut von seinem Vorgänger Christian Wulff. Als Partei- und Fraktionsvorsitzender hatte McAllister in Ruhe Reife und Autorität für den Chefposten in der Regierung entwickeln können. Doch so reibungslos sich die Wachablösung vollzog und so talentiert der 39-Jährige ist: Letztlich zählt nur der Erfolg - und der wird in Wahlsiegen gemessen. Trotz des gelungenen Starts ist noch keineswegs sicher, dass McAllister 2013 die Regierungsmacht behaupten kann.
Probleme und Unwägbarkeiten gibt es genug. Da ist die drückende Finanznot, die nur mit zähem Sparen gemildert werden kann. Da sind die Auseinandersetzungen um Atom-Anlagen, die Niedersachsen wie kein anderes Land belasten. Und über alldem hängt noch wie ein Damoklesschwert, dass die Bundespolitik die Koalition auch auf Landesebene in den Abwärtssog ziehen könnte. Das erfordert von einem Ministerpräsidenten Geschick und Standfestigkeit, aber auch viel Fortüne. Ein erster Meilenstein auf dem Weg zur Wiederwahl könnte zum Beispiel ein gesellschaftlicher Konsens in der Schulstruktur sein. Ein Scheitern dieses hoch gehängten Projekts dürfte indes einen Knacks bewirken.
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