Neue OZ: Kommentar zu Gesundheit
Arzneimittel
Osnabrück (ots)
Im Prinzip bewährt
Jeder gesetzlich versicherte Patient muss bei den Zuzahlungen für Arzneien ständig mehr ausgeben. Doch auch wenn er diese bittere Pille zu schlucken hat: Im Prinzip haben sich Zuzahlungen bewährt. Sie sorgen dafür, dass die Kosten im Gesundheitssystem und die Krankenkassen-Beiträge nicht aus dem Ruder laufen. Denn die Konstruktion bringt die Pharmaindustrie dazu, ihre Medikamente möglichst preisgünstig auf dem Markt anzubieten. Ärzte werden angehalten, beim Ausstellen eines Rezepts stärker auf das Preis-Leistungs-Verhältnis zu achten. Damit helfen Zuzahlungen, dass die medizinische Versorgung in Deutschland hochwertig bleibt. Auch trägt das Modell zu verantwortlichem Handeln der Versicherten bei, weil sie einige Euro für ihr Medikament selbst entrichten müssen.
In der jetzigen Höhe sind Zuzahlungen für die Patienten sozial verträglich, solange die bestehenden Obergrenzen bleiben. Wenn ein Schwerkranker nicht mehr als ein Prozent seines Jahresbruttoeinkommens zahlen muss, schützt es ihn davor, finanziell überfordert zu werden. Doch im Detail sollte die Politik nachbessern. So kann sich die Zahl der von Zuzahlung befreiten Medikamente kurzfristig ändern, da die Hersteller ihre Preise senken oder heben können. Das ist unübersichtlich für alle, die regelmäßig Medikamente brauchen.
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