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Neue OZ: Kommentar zu Kultur
Theater

Osnabrück (ots)

Belebender Kontrast

Schlingensief statt Marthaler: Manchmal sind es die Namen, an denen sich programmatische Wechsel festmachen lassen. Existenzielle Betroffenheit verdrängt intellektuelles Regietheater. So ließe sich der Wandel fassen, den die Auswahl für das diesjährige Theatertreffen abbildet. Viel wichtiger: Die Jury hat endlich die Kraft gefunden, sich für Produktionen zu entscheiden, die abseits der immer wieder mit Nominierungen bedachten Theatermetropolen entstanden sind. Das Theater Oberhausen neben der Wiener Burg, das kleine Berliner Ballhaus neben dem Schauspielhaus Zürich - das verspricht belebende Kontraste.

Theater wird wieder politischer. Auch dies haben die Juroren betont. Mehrere Produktionen stehen für zeitkritische Bezüge. Solches Engagement ist auch notwendig, will das Theater die gern behauptete Mittelpunktsfunktion im Kulturleben glaubhaft machen. Eine Flut von Roman- und Filmadaptionen für die Bühne zeigt hingegen, dass an vielen Häusern nur eines dominiert: ängstliches Quotendenken.

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