Neue OZ: Kommentar zu Verbraucher
Benzin
E10
Osnabrück (ots)
Ahnungslos an der Zapfsäule
Möglichst wichtig sollte der Benzingipfel im Wirtschaftsministerium wirken. Hausherr Rainer Brüderle lud zwei weitere Bundesminister sowie Industrie und Verbände ein, um der verunsicherten Autofahrernation Deutschland vor allem eines zu vermitteln: Vertrauen in den umstrittenen Biosprit E10. Die Ergebnisse nehmen sich im Vergleich zum vorausgegangenen Getöse bescheiden und banal aus. Fahrzeugbauer und Mineralölbranche wollen in Autohäusern und an Tankstellen rasch darüber informieren, welche Modelle aus welchen Baujahren E10 vertragen. Als ob es nicht eine Selbstverständlichkeit wäre, für ein neues Produkt zu werben und es mit Rechtssicherheit und Haftungsansprüchen anzubieten.
Stattdessen sollen erst jetzt die Kunden an den Zapfsäulen per breiter Kampagne aufgeklärt werden, ob sie in eines von in Deutschland drei Millionen Autos steigen, an denen Dichtungen oder Motor Schaden nehmen könnten. Politik und Wirtschaft kommen damit schlicht ihrer Pflicht nach. Denn man kann vom normalen Fahrer nicht das Verhalten eines Rainer Brüderle erwarten: Er habe den Hersteller seines 13 Jahre alten Wagens gebeten, ihm präzise mitzuteilen, ob sein Auto den Kraftstoff vertrage. Generell positiv ist, die Einführung von E10 nicht auszusetzen. Die Verträglichkeit dieses Benzins wird im Gesamtkonzept eines umweltfreundlicheren Verkehrs neben sparsameren Benzinern und Dieseln, Hybridantrieben und Elektroautos einen Baustein bilden.
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