Neue OZ: Kommentar zu Bremen
Osnabrück (ots)
Unterhaltungswert
Bremen ist klein und von seiner Struktur her für Deutschland nicht gerade typisch. Dennoch verspricht die morgige Wahl auch für politisch weniger Interessierte einen hohen Unterhaltungswert.
Im Mittelpunkt stehen die spannenden Fragen, wie stark die Union verliert, ob die FDP auch unter dem neuen Vorsitzenden im Keller verharrt und ob die Grünen ihren Höhenflug fortsetzen, wenngleich das Reaktorunglück von Fukushima langsam aus dem Fokus rückt. Bundespolitische Brisanz hat der Wahltag in der niedersächsischen Nachbarschaft diesmal auch. Glaubt man den Umfragen, könnte nach Winfried Kretschmann in Baden-Württemberg nun das zweite Mal in der deutschen Geschichte ein Grünen-Politiker den Chefposten in einer Landesregierung übernehmen. Das gilt jedenfalls dann, wenn die Partei wirklich erstmals in einem Bundesland besser abschneidet als die CDU und sich mit dieser zu einer grün-schwarzen Koalition zusammenfände.
Mit ziemlicher Sicherheit bleibt das allerdings ein Gedankenspiel. Sowohl SPD als auch Grüne wollen ihr bestehendes Regierungsbündnis fortsetzen. Von den Umfragen her läuft es an der Weser ebenfalls auf Rot-Grün hinaus, wenn auch mit einem deutlich gestärkten Juniorpartner. Wie dieser genau abschneidet, wird mit darüber entscheiden, inwieweit Kernthemen der Grünen weiterhin die bundespolitische Agenda auch der anderen Parteien prägen.
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