Neue OZ: Kommentar zu EHEC
Osnabrück (ots)
Hände waschen!
Ein Jahr ist es her, dass die Weltgesundheitsorganisation Pandemiealarm auslöste. Um gut gegen die Schweinegrippe gerüstet zu sein, bestellten die Bundesländer Impfstoff für Milliarden. Als sie am Ende auf einem Großteil des Stoffes sitzen blieben, ernteten sie wegen ihres Übereifers auch Spott.
Vielleicht ist es dieser bitteren Erfahrung geschuldet, dass die Verantwortlichen im Fall der aktuellen EHEC-Erkrankungen zunächst äußerst verhalten reagierten. Hinzu kam sicher noch, dass solche Krankheitsfälle auch in Deutschland ja nichts Außergewöhnliches sind. Seit Einführung der Meldepflicht für die gefährliche Durchfallerkrankung 2001 wurden bundesweit jährlich zwischen 800 und 1200 Fälle registriert. Etwa 50 Prozent der deutschen Rinderbestände gelten als infiziert.
Das Ausmaß und die Schwere der Erkrankungen haben offenbar jetzt aber auch die Experten völlig überrascht. Gut zwei Wochen nach dem Ausbruch tappen sie selbst bei der Frage nach der Quelle noch im Dunkeln. Auch darüber, warum EHEC-Infektionen erst seit den 80er-Jahren auftauchen, gibt es bisher nur Spekulationen. Einige Wissenschaftler führen das darauf zurück, dass die Rinder, die häufig Verbreiter der Keime sind, artwidrig gefüttert werden. Diese These ist allerdings umstritten.
Dem jetzt um seine Gesundheit aus gutem Grund besorgten Bürger bleibt vorerst aber nur eines - Hände waschen! Klar ist aber auch: Krank machende Erreger werden unser Leben immer mehr beeinflussen.
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