Neue OZ: Kommentar zu Schifffahrt
Maritime Konferenz
Osnabrück (ots)
Viele Baustellen
Der Ort für die 7. Nationale Maritime Konferenz hätte kaum besser gewählt werden können: die Baustelle des Jade-Weser-Ports in Wilhelmshaven. Denn die maritime Wirtschaft in Deutschland hat selbst jede Menge Baustellen. Beispiel Werften: Der Handelsschiffbau ist nur noch ein Schatten seiner selbst. Der Spezialschiffbau zum Beispiel für die Offshore-Windpark-Industrie ist erst im Aufbau. Nur im Segment der Passagier- und Kreuzfahrtschiffe gibt es mit der Papenburger Meyer Werft einen Leuchtturm.
Beispiel Reedereien: Nur ein Zehntel der deutschen Schiffsflotte fährt auch unter deutscher Flagge. Finanzielle Unterstützungsprogramme zur Steigerung der Attraktivität der deutschen Flagge hatten nur mäßigen Erfolg und werden 2011 aus Spargründen im Volumen halbiert. Beispiel Meerestechnik: Die Bedeutung der Meere für die Gewinnung von Energie und Rohstoffen ist immens. Deutschlands Marktanteil liegt hier bei unter vier Prozent, "viel zu wenig", wie FDP-Wirtschaftsminister Philipp Rösler leidvoll aus eigener Erfahrung weiß. Abhilfe soll ein Masterplan Maritime Technologien schaffen. Gesucht werden Bereiche, in denen Deutschland international führend werden kann.
Die maritime Wirtschaft ist nicht nur für die Küste wichtig, sondern für die gesamte deutsche Wirtschaft. Ohne Häfen kein Automobilbau in Süddeutschland, keine Chemieindustrie in Westdeutschland. Und ohne Offshore-Windkraft keine Energiewende.
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